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Gast
Bruno Mazzotti
(Riehen) war Bauunternehmer und engagierte sich politisch von 1987 bis 1997 und von 2002 bis 2009 als Grossrat des Kantons Basel-Stadt. Den Grossen Rat präsidierte er 2005/2006. Bruno Mazzotti ist Mitglied der FDP. |
Verkehr
Regio-S-Bahn als Chance nutzen unternehmen.: Du setzt Dich seit Langem für eine Förderung der S-Bahn ein. Um was geht es konkret? Bruno Mazzotti: Ohne wirtschaftliche Interessen und politisch unabhängig machen wir uns in der «Gruppe Essay S-Bahn» seit Jahren Gedanken zur Rolle der Regio-S-Bahn im Rahmen eines Gesamtverkehrskonzepts. Es kann nicht sein, dass Basel ein Vierteljahrhundert lang auf das S-Bahn-«Herzstück» wartet und bis dahin nichts geschieht. Während sich wichtige Standorte der Wirtschaft entwickeln (Roche, Novartis, Dreispitz, BaseLink etc.) schlummert deren Erschliessung mit dem ÖV vor sich hin. Wir schlagen vor, dass das bestehende Schienennetz besser und effizienter genutzt wird und dass brachliegende Teile reaktiviert werden. Dazu müssen die geplanten Haltestellen «Solitude» und «Morgartenring» umgehend realisiert werden. Durch den Einbau einiger Weichen kann der Bahnverkehr aus dem Rhein- und Ergolztal zum Bad. Bahnhof geführt werden (Anzug Jörg Vitelli (BS) und Postulat Thomas Noack (BL)). Durch Reaktivierung stillgelegter Gleisstrecken zwischen dem Bad. Bahnhof und dem Hafengebiet Kleinhüningen kann ein weiteres Gebiet integriert werden. Das ist ohne neue Streckenführungen und immense Investitionen innert weniger Jahre möglich. Was wird damit erreicht? Damit werden der Bahnhof Basel SBB und das Tram- und Busnetz wesentlich vom Pendlerverkehr entlastet, während die Arbeitsorte viel direkter erreicht werden. Was braucht es, damit die Idee realisiert werden kann? Es braucht politischen Willen, jetzt aktiv zu werden und nicht auf ein Projekt zu warten, dessen allfällige Realisierung eine ganze Generation weit entfernt liegt. Die geplanten Haltestellen «Solitude» und «Morgartenring» sind nicht Teil des «Herzstücks». Wir haben in Gesprächen mit Verantwortlichen festgestellt, dass man aus Angst, die «Herzstück»-Idee zu schwächen, nichts für die S-Bahn tut. Das ist mit Verlaub mutlose Politik. Unser Vorschlag soll als «vorgezogene» Ergänzung verstanden werden. Die neue Basler Regierung mit frischen Kräften zeigt hier hoffentlich mehr Bereitschaft, vorwärts zu machen. 29. April 2021 |